Krebs bei Angehörigen: Wie spendet man guten Trost? Wie spricht man über Krebs mit einem geliebten Menschen?

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Die Diagnose Krebs zu erhalten ist ein lebensverändernder Moment, nicht nur für die direkt Betroffenen, sondern auch für ihre Angehörigen. Zu wissen, wie man über Krebs mit einem nahestehenden Menschen spricht, kann eine herausfordernde und emotionale Aufgabe sein. Dennoch ist eine effektive Kommunikation entscheidend, um Unterstützung, Verständnis und Trost in dieser schwierigen Zeit zu bieten.

Vielleicht möchten Sie mit einer nahestehenden Person sprechen, bei der Krebs diagnostiziert wurde, oder eine unterstützende Nachricht schreiben, wissen aber nicht wie. Hier finden Sie ein paar wichtige Hinweise, wie Sie dieses sensible Gespräch mit Mitgefühl und Empathie führen können.


Den richtigen Zeitpunkt und Ort wählen

Das Timing und die Umgebung, in der Sie über Krebs sprechen, sind entscheidend. Finden Sie einen ruhigen und bequemen Ort, an dem Sie ohne Ablenkungen sprechen können. Stellen Sie sicher, dass Sie und Ihr geliebter Mensch genügend Zeit für ein bedeutungsvolles Gespräch haben.Seien Sie sich deren emotionaler Verfassung bewusst.

Ein aktiver Zuhörer sein

Aktives Zuhören ist ein entscheidender Aspekt einer guten Kommunikation. Ermutigen Sie die betroffene Person, ihre Gefühle und Sorgen auszudrücken, und hören Sie aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen. Oft tut es gut, seine Sorgen und Ängste einfach jemandem mitteilen zu können, ohne dass gleich (gut gemeinte) Lösungsvorschläge zurückkommen. 

Empathie und Verständnis zeigen

Empathie ist der Schlüssel zur Unterstützung während einer Krebserkrankung. Vermeiden Sie es, die  Gefühle der Person zu minimieren oder unerbetene Ratschläge zu geben. Sagen Sie stattdessen Dinge wie: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie es Dir gehen muss, aber ich bin für Dich da."

Offene Fragen stellen

Ermutigen Sie Ihren geliebten Menschen, sich mitzuteilen, indem Sie offene Fragen stellen. Statt zu sagen: "Geht es Dir gut?" fragen Sie zum Beispiel: "Wie fühlst Du Dich heute?" Dies lädt zu einer umfassenderen und ehrlicheren Antwort ein.

Praktische Unterstützung anbieten

Krebspatient*innen benötigen oft Hilfe bei verschiedenen täglichen Aufgaben. Bieten Sie Ihre Unterstützung bei Transport, Mahlzeiten oder Kinderbetreuung an. Ihre aktive Hilfe kann entlasten.

Entscheidungen respektieren

Die betroffene Person möchte möglicherweise nicht über ihre Krankheit sprechen. Der Moment ist vielleicht nicht angebracht, sie fühlt sich vielleicht noch nicht bereit oder möchte einige Informationen für sich behalten. Es ist wichtig, ihre Autonomie und Entscheidungen zu respektieren, auch in Bezug darauf, wann und mit wem sie über ihre Krankheit sprechen möchte.

Klischees und leere Versprechungen vermeiden

Gutgemeinte Sätze wie "Alles wird gut" oder "Du schaffst das schon" können unaufrichtig wirken und die Gefühle des Betroffenen missachten. Bieten Sie stattdessen ehrliche Unterstützung und Zusicherung an, da niemand die Zukunft voraussehen kann. 

In Verbindung bleiben

Krebs kann eine isolierende Erfahrung sein. Bleiben Sie regelmäßig in Kontakt, sei es durch Besuche, Anrufe oder Nachrichten. Lassen Sie Ihren geliebten Menschen wissen, dass Sie für ihn da sind, auch an Tagen, an denen er vielleicht nicht reden möchte.

Selbstfürsorge fördern

Erinnern Sie die erkrankte Person, dass sie mehr als ihre Krebserkrankung ist und dass es noch ein Leben außerhalb von Behandlungen, Schmerzen und Ängsten gibt. Angemessene Freizeitaktivitäten können Momente der “Normalität” und Leichtigkeit zurückbringen. Aber auch eine gute Selbstfürsorge im Sinne der Auseinandersetzung mit der Erkrankung mittels Selbsthilfegruppen, psychoonkologischer Unterstützung und ärztlichen Gesprächen können entlasten.
Eine gute Selbstfürsorge kann ein besseres Lebensgefühl hervorrufen. 

Fazit

Mit einer nahestehenden Person über ihre Krebserkrankung zu sprechen, ist ein herausfordernder, aber wichtiger Aspekt der Unterstützung während dieser schweren Zeit. Ein Gespräch mit Mitgefühl, aktivem Zuhören und aktiver Unterstützung kann einen bedeutenden Unterschied für das emotionale Wohlbefinden der Person machen. Indem Sie die Entscheidungen dererkrankten Person respektieren und eine Schulter zum Anlehnen bieten, können Sie Ihrem Angehörigen helfen, die Herausforderungen die eine Kebsdiagnose mit sich bringt mit Stärke und Mut zu meistern.
Für die Betroffenen kann eine starke emotionale Unterstützung durch Angehörige einen enormen Unterschied im Leben bedeuten - sie stärkt das Selbstwertgefühl, verringert Depressionen und Ängste und verbessert die Beziehungen.
Bevor Sie sich also um eine kranke Person kümmern, achten Sie auf sich selbst und stärken Sie Ihre Resilienz, um stark für Ihre Liebsten sein zu können!
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